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Das Schlucklum in Lucklum am Elm
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Anno 1977 übernahmen einige Freaks die heruntergekommene Dorfkneipe
Zum Biederen Knappen und tauften sie in Schlucklum
um. So genial wie der neue Name, so gut schlug binnen kürzester Zeit ihr Konzept ein:
Der alte Schuppen wurde in seinem anno-dazumal-Ambiente fast
unangetastet gelassen, aber nun fanden Rock-, Jazz- und Raggae-Konzerte
sowie alternative Discos statt.
Zwischen Vor- und Nachkriegsmobiliar, Clubsesseln und Korblampen, Kerzen und
Schmalzbroten, tummelten sich alsbald Studenten und Oberschüler, Alt-Hippies und
Neu-Alternative aus nah und fern.
Die Alteingesessenen nahmen das freakige Völkchen eher distanziert, doch manche/er trank
hier doch sein Bierchen. Selbst der eine oder andere geistig Behinderte aus einer
benachbarten Einrichtung bestaunte das meist langhaarige Latzhosen-Völkchen
bei ihren Solo-Tanzverzückungen. In aller Regel ging es hier relaxed
und tolerant zu.
Nicht nur auf der Wiese vis-a-vis roch es nach Gras, und Peace
war mehr als eine Lebenseinstellung.
In Musikerzirkeln avancierte das Schlucklum mit
seiner kleinen Bühne alsbald zum Geheimtipp. Nicht nur die regionale Szene hatte ihr
Forum, sondern auch bekanntere Namen wie Chris Farlowe, Snowy White (ex Pink Floyd), Albert Mangelsdorf,
Charlie Mariano oder Jasper vant Hoff.
Anfang der 1980er Jahre berichtete sogar das TV-Magazin Aspekte über den
kleinen Club.
Geld verdient wurde aber eher mit den Disco-Veranstaltungen: The
Doors und Led Zeppelin trafen auf
Bob Marley oder Weather Report. Es gab regelrechte
Haushits wie Papa Was A Rollin
Stone der Temptations, Sitting
In The Dark von Carolyne Mas oder Baby Love
von Mothers Finest. Und in
welcher anderen Disco der Region hätte man sonst zu Dave Brubecks
Jazz-Hopper Take Five abtanzen können? Die kleine
Tanzfläche war spätestens um 23 Uhr proppevoll. Ein alter Deckenventilator mit einigen
roten Lämpchen ersetzte Klimaanlage und Lightshow. Hier war in der Tat weniger mehr.
In den 1980ern öffnete man sich musikalisch auch New Wave, NDW und Punk. Als das Publikum
bunter wurde und Szenen sich mehr und mehr mischten, war auch Pop nicht mehr tabu.
20 Jahre lang war das Schlucklum eine Institution.
1997 schloss es seine klapprige Holztür für immer. |
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Doch der Freak-Schuppen hat einen würdigen Nachfolger
gefunden: Der frühere Pächter hat nur 100 m weiter im Gut Lucklum
die Wegwarte eröffnet. Ein Wirtshaus in einem alten, geschmackvoll umgebauten
Stall, in dem mitunter auch die Schlucklum-
Klassiker ein Wiederhören feiern und handverlesene Kultur geboten wird. |
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Und wer gern einmal auf seiner Privat-Party die Schlucklum-Hits (und mehr) aufgelegt haben möchte, kann sich über die Kontaktbox melden! |
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